Geschichte
Am 7.1.1125 wurde Ohringen das erste mal schriftlich erwähnt.
Ohringen ("Horringen") erscheint dabei in keiner geringeren als in einer Kaiserurkunde. Kaiser Heinrich IV in Strassburg gestattete in dieser Urkunde Bischof Ulrich von Konstanz, für die Wieder-herstellung von dessen in Zerfall geratenem Spital einen Teil der für den bischöflichen Tisch bestimmten Einkünfte zu verwenden, die auf Streubesitz des Bischofs beruhten, und zwar in der Gegend von Kreuzlingen.
Ohringen
Wie bereits oben erklärt, wurde Ohringen (Horringen) erstmals im Januar 1125 in einer Urkunde erwähnt. Auffällig ist, dass in dieser Urkunde Heinrich IV Kaiser des Heiligen römischen Reiches erwähnt ist. Tatsache ist jedoch, dass Heinrich V diese Urkunde „unterzeichnet und gesiegelt“ hat. Gemäss dem Staatsarchiv des Kantons Thurgau nennt sich Heinrich V. selber Heinrich IV., da sein Vater nicht Kaiser war. Heinrich hat diese Urkunde natürlich nicht selber geschrieben. Sein „Beitrag“ war vermutlich lediglich der horizontale Vollzugsstrich im Monogramm unten in der Mitte.
In der Urkunde ist lediglich von Ohringen (Horringen) die Rede. Ob es sich dabei um Unter- oder Oberohringen gehandelt hat, ist unklar. Hinweise auf die Bedeutung des Namens Horringen konnten nicht gefunden werden. Jedoch lässt die Endung „ingen“ den Schluss zu, dass der Dorfname germanisch-alemannischer Herkunft ist. Diese Namensendungen „ingen“ werden im 6. bis 7. Jahrhundert angesiedelt und nehmen Bezug auf einen Sippen-/ Personennamen. Es scheint also, dass Ohringen sogar noch älter als 900 Jahre sein könnte. Schriftliche Hinweise sind aber bis dato nicht vorhanden.
.
Ohringer Wappen
Das Ohringer-Wappen ist tatsächlich das Wappen der Familie Keller aus Ober-ohringen. Die Wappensammlung der Stadt Winterthur führt mehrere Wappen der Keller aus Ohringen, welche sich alle sehr ähnlich sind. Alle zeigen einen Dreiberg, ein Kreuz und einen Halbmond. Das Kreuz im Wappen zeigt die Verbundenheit der Lehensleute Keller zu Kreuzlingen. Konrad I, Bischof in Konstanz, brachte von einer Reisen nach Jerusalem einen Kreuzpartikel mit, den er einem von ihm gestifteten Hospital schenkt. Deshalb erhielt dieses Hospital den Namen Crucelin (lat. Crucis Ligunum = Holz vom Kreuz) was später zur Crucelingen und Creuzlingen führte. Eben dieses Hospital wird auch in der Urkunde von 1125 erwähnt.
Das Keller-Wappen erscheint erstmals auf einer Pergamenturkunde von 1469. In diesem Dokument werden Claus und Hans Keller aus Ohringen, Lehensleute des Hartmann von Hüneberg zu Rapperswil, erwähnt. 1633 erscheint das Wappen auf einer Glasscheibe des unteren Amtes Kyburg. 1772 findet sich das Wappen auf einer Ofenkachel.
1764 wird das Wappen auf einer Kerzenbüchse der Feuerwehr Oberohringen und somit der Zivilgemeinde Oberohringen gezeigt.
die Trotte
die Rebencorporation wurde 1889 in Oberohringen gegründet.
am 13. 9. 1889 fand die erste Sitzung der Rebencorporation statt.
Die erste Trotte diente vor allem zum Reben pressen.
Därendinger-Haus
Vermutlich das bestdokumentierte Haus von Ober- und Unterohringen. 1692 liess der Hauptmann und Landrichter Jakob Keller (1639 – nach 1712) das sogenannte Untervogthaus in Oberohringen erstellen. Streng genommen ist dieser Name falsch, da weder der Bauherr noch seine Nachfahren je Untervögte waren. Gemäss der Zürcher Denkmalpflege zählt das Haus zu den stattlichsten Bauernhäuser des Zürcher Weinlandes und zeigt eine typischen Bau der ländlichen Oberschicht.
1707 wurde ein Waschhaus auf dem Grundstück erstellt.
Ein weiterer Bewohner war Hans Jakob Keller, 1712 der Verteidiger der Bellenschanze. Bis 1829/1831 wurde das Haus immer in der Erbauerfamilie Keller weiter vererbt. Danach ging das Haus durch verschiedene Hände, wobei die Käufer ebenfalls Keller heissen, jedoch nicht mit dem Erbauer verwandt waren. 1914 wurde in der Liegenschaft eine elektrische Beleuchtung installiert.
1917 erwarb der Gärtner Ernst Därendinger die Liegenschaft. 1925 wurde im Waschhaus ein Schweinestall eingebaut.
1934 erfolgten Umbauten am Wohnteil, sowie Um- und teilweiser Neubau des Scheunenteils, des Schopfs, des Abtritts und Laubenanbaus. 1950 erfolgte ein Küchenumbau mit Vergrösserung des Fensters. 1975 wurde im Rahmen einer Teilrenovation das Äussere renoviert und die Stube erneuert. Zwischen 2006 und 2007 erfolgte, unter der Bauherrschaft von Hans Därendinger die Gesamtrestaurierung des Gebäudes.
Därendinger-Haus
Im Türsturz des Hauseingangs ist eingeschnitzt: „16.I.K.H.V.L.R.F.B.S.T.92“. Aufgeschlüsselt bedeutet die Inschrift: Jakob Keller Hauptmann und Landrichter / Frau Barbara Steiner, umrahmt von der Jahreszahl 1692.
Diese Jahreszahl ist auch noch an der Südostfassade, zusammen mit einer Fratze auf einer Firstpfette, eingeschnitzt.
Diese und weitere Fratzen sollten wohl Böses und/oder Unheil vom Haus abwenden.
Ein berühmter Oringer
Hans Jakob Keller
von Oringen in Zürich Gebieth,
war Hauptman in der Bellen Schanz 1713
Die Radierung haben wir von Walter Elsener, Mitglied des Dorfvereins Ohringen, zur Veröffentlichung bekommen.
Das Original liegt in der Zentralbibliothek Zürich
Schlössli
Wann und wer das "Schlössli" in Unterohringen erbaut hat, ist nicht klar. Erwähnt wird in der neuesten Gemeindechronik, dass der Bauherr vermutlich Landrichter Jakob Keller von Oberohringen (1771 - 1801) gewesen sei.
Ein Bewohner des "Schlösslis" war der Freiherr Hans Karl Edwin Albrecht Job von Manteuffel (1852 - 1911), Sohn des Generals Edwin von Manteuffel. Der Herr Baron musste nach einem finanziellen Skandal Deutschland verlassen. Über Italien kam er schliesslich nach Unterohringen. In der Begleitung von Job von Manteuffel befand sich seine, ebenfalls adelige Ehefrau, ihre Kinder und eine Schweizer Gouvernante. Diese Gouvernante wurde später Schriftstellerin und schrieb, unter anderem, auch eine Erzählung mit dem Titel „Das Königreich Manteuffel“. Gemäss dieser Erzählung aus dem Jahr 1933, wohnte die Familie von Manteuffel lediglich als „Mieter“ im Schlössli. Besitzerin und somit Vermieterin des Schlösslis war eine alleinstehende Frau genannt „Fräulein Musa“. Diese hatte das Schlössli von ihrer Mutter, einer ehemaligen Bediensteten von Napolelon III, geerbt. Angeblich war der adlige Herr Baron des öfteren knapp bei Kasse und blieb die Miete schuldig. Auch die Rechnungen vom Metzger, Bäcker und anderen Lieferanten konnten nicht immer bezahlt werden. So kam es, dass der Herr Baron mehrfach bei der Familie um finanzielle Unterstützung nachfragen musste.
Was in dieser Erzählung Wahrheit oder dichterische Freiheit ist, kann nicht gesagt werden. Lesenswert ist die Erzählung auf jeden Fall.
Dorfverein Ohringen
Der Dorfverein Ohringen wurde am 7.7.1977 gegründet
und veranstaltet jährlich für die Bevölkerung von Ohringen gesellschaftliche Anlässe.